- Verkehrsmodelle
- 1. Begriff: Abbildung des Verhaltens der Verkehrsnachfrager, indem Wirtschafts-, Siedlungs-, Haushalts- und Verkehrsstrukturdaten einerseits und Informationen zum Verkehrsgeschehen andererseits mithilfe formalisierter Verhaltenshypothesen mathematisch miteinander verknüpft werden. V. sind Kern und Basis jeder Verkehrsplanung. Sie dienen der Analyse und Prognose des Verkehrsgeschehens.- 2. Einteilung: a) Nach dem Entscheidungsablauf: (1) Sequenzielle Modelle mit einer Kette von Submodellen, mit deren Hilfe schrittweise die Verkehrserzeugung, Verkehrsverteilung, Verkehrsmittelwahl und Verkehrswegewahl analysiert und prognostiziert werden. (2) Simultane Modelle fassen mehrere dieser Submodelle zusammen.- b) Nach der Aggregationsstufe der Datenbasis: (1) Aggregierte Modelle gehen von verkehrsbestimmenden Strukturdaten der Verkehrszellen (statistische Raumeinheit) als verkehrsverhaltensbestimmenden Einflussgrößen aus; i.Allg. wird eine Differenzierung der Modelle nach Fahrtzwecken (z.B. Berufs-, Ausbildungs-, Einkaufs-, Freizeit- und Erholungsverkehr) oder nach Wirtschaftsbereichen/Gütergruppen vorgenommen. (2) Disaggregierte Modelle gehen von relativ homogenen Verkehrsteilnehmergruppen (z.B. Haushalte) als Datenbasiseinheiten aus; sie weisen demnach eine Differenzierung nach sozioökonomischen Gruppen innerhalb der Verkehrszellen auf. Die Gruppenbildung ist gegenwärtig noch durch theoretische, methodische und datenmäßige Probleme gekennzeichnet.
Lexikon der Economics. 2013.